Enorme Schäden durch Hochwasser in Bad Wimsbach-Neydharting
Hochwasserführender Wimbach verursachte in Bad Wimsbach-Neydharting beträchtliche Schäden
Am Samstag, den 2. Juli 2016 verursachte der zu einem reißenden Strom angewachsene Wimbach im Gemeindegebiet von Bad Wimsbach-Neydharting beträchtliche Schäden bei Gebäuden.
Feuerwehr war mit rund 110 Feuerwehrkameraden im Einsatz
Im Ortszentrum überflutete der Wimbach mehrere Häuser. Die Wassermassen rissen bei einem zweigeschossigen Wohngebäude sogar Teile der Außenmauer mit. Es ist derzeit unbewohnbar. Die Feuerwehr führte entsprechende Sicherungsmaßnahmen durch. In diesem Bereich retteten die Einsatzkräfte 15 Personen. Sie konnten unverletzt den Rettungskräften übergeben werden. Eine weitere Person galt längere Zeit als vermisst, konnte aber rasch gefunden werden.
Starke Niederschläge am späten Samstagnachmittag im Raum Lindach, dem Ursprung des Wimbaches, legten den Grundstein für die dramatische Entwicklung. Im Bereich des sogenannten „Blindenmarktes“ im Grenzgebiet zur Gemeinde Roitham gab es starke Überflutungen. Teile der Straße wurden weggespült und Keller überflutet. Auch im Kurzentrum Moorbad Neydharting überflutete der Wimbach sämtliche Kellerräume und Teile des Erdgeschosses standen unter Wasser. Aktuell werden die Keller ausgepumpt. 160 Kur- und Rehapatienten sind vor Ort. Gefahr für diese Personen bestand zu keiner Zeit der Katastrophe.
Darüber hinaus überfluteten die Wassermassen zahlreiche Keller im Ortsteil Gänsenau. Bei einigen Wehranlagen gab es Verklausungen. Im Bereich „Zum Jagermann“ nach dem Ortszentrum riss der Wimbach eine Brücke mit. Das Bundesheer wurde als Assistenz für eine Behelfsbrücke angefordert. Generell unterspülten die Wassermassen zahlreiche Gemeindestraßen bzw. rissen Teile daraus weg. Die daraus entstandenen Schäden werden die Marktgemeinde noch Wochen beschäftigten.
Rasche Hilfe durch das gute Zusammenspiel aller Einsatzkräfte
Die Feuerwehr führte in der Nacht sämtliche Sicherungs- und Absperrmaßnahmen durch. Das genaue Ausmaß der Schäden war erst bei Tageslicht abschätzbar. Derzeit werden Pumparbeiten bei sämtlichen überfluteten Kellern durchgeführt. Sechs Freiwillige Feuerwehren mit 80 Einsatzkräften sind heute im Einsatz.
Bis ca. 3:00 Uhr morgens standen insgesamt acht Feuerwehren in der Marktgemeinde mit rund 110 Mann im Einsatz. Spezialfahrzeuge brachten etwa 1.600 Sandsäcke sowie Zillen und entsprechende Pumpen. Weiteres Gerät umliegender Feuerwehren kam ebenso zum Einsatz. Eine Mitarbeiterin der Notfallseelsorge betreute die geschockten Hauseigentümer. Die Polizei und das Rote Kreuz unterstützten beim Einsatz vor Ort.
Bürgermeister Mag. Erwin Stürzlinger dankte den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und weiteren Einsatzkräften für den vorbildlichen Einsatz. „Als wir die Information über die Überschwemmungen im Bereich Lindach erhielten, wurden alle Anrainer und Wehrbetreiber vorgewarnt. Grundsätzlich gab es so eine Katastrophe im Bereich des Wimbaches noch nie. Dass nicht noch größere Schäden oder sogar Personenschaden entstanden sind, ist der hervorragenden Arbeit der Einsatzkräfte zu verdanken“, sagte Bürgermeister Mag. Erwin Stürzlinger.
Die Einsatzleitung lag beim örtlichen Krisenstab, der sich aus Bürgermeister Mag. Erwin Stürzlinger, Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Johann Gasperlmair, Feuerwehrkommandant der FF Bad Wimsbach-Neydharting HBI Michael Wagner und Feuerwehrkommandant der FF Bergham-Kösslwang HBI Martin Sammer zusammensetzte.
Für Rückfragen steht der örtliche Feuerwehrkommandant HBI Michael Wagner (0650/2518801) zur Verfügung.
Fotohinweise: Marktgemeinde Bad Wimsbach-Neydharting und ‘laumat’
Ein großes Dankeschön allen Freiwilligen Feuerwehren, die an diesem Einsatz beteiligt waren!