Frauenvolksbegehren 2.0 – weil Frauen weniger bekommen als sie verdienen
Über 20 Jahre ist es her, dass sich fast 650.000 Menschen, Frauen wie Männer, mit einer Unterschrift für die Gleichstellung von Frauen in Österreich stark machten – das war 1997. Diese Woche startete das Einleitungsverfahren für das Frauenvolksbegehren 2.0 – die Wimsbacher SPÖ-Frauen waren mit dabei.

Gleichgestellt sind Männer und Frauen noch immer nicht. Mit der derzeitigen schwarz-blauen Bundesregierung könnten nun sogar Rückschritte drohen!
Mit der Neuauflage dieses zweiten Frauenvolksbegehrens wird die soziale und ökonomische Gleichstellung der Geschlechter in Österreich eingefordert! Darum ist es sehr wichtig, dass auch Männer dieses Volksbegehren unterstützen!
Gefordert werden unter anderem die Gleichwertigkeit von Mann und Frau, Armutsbekämpfung und Gewaltschutz. Der gesamte Forderungskatalog ist auf der offiziellen Website des Frauenvolksbegehrens zu finden. Die wichtigsten Forderungen sind:
Gerechte Arbeitswelt
Einkommensunterschiede beseitigen. Es ist höchste Zeit für volle Lohntransparenz. Frauen haben das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Macht teilen. Die Hälfte aller Plätze in Entscheidungsfunktionen in Politik und Wirtschaft soll mit Frauen besetzt sein. Arbeit verteilen. Bezahlte und unbezahlte Arbeit muss in Zukunft zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden. Dafür ist eine Arbeitszeitverkürzung wichtig. Fakten: Österreich hat nach wie vor einen der höchsten Einkommensunterschiede in der EU. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen. Trotzdem nehmen sie an Entscheidungstischen in der Wirtschaft und in der Politik nicht die Hälfte der Plätze ein.
Frauen stemmen zwei Drittel aller unbezahlten Haus- und Sorgearbeit und werden daher oft in zeitlich befristete und niedrig entlohnte Teilzeitarbeit gedrängt.
Teilhabe, Respekt und Wertschätzung
Armut bekämpfen. Alleinerziehende und ihre Kinder brauchen mehr Unterstützung. Wichtig ist eine Unterhaltsgarantie. Wahlfreiheit ermöglichen. Ziel ist ein Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Betreuung für jedes Kind. Vielfalt leben. Medien, die ohne Stereotype berichten, sollen gefördert, sexistische Werbung verboten werden. Fakten: 300.000 Alleinerziehende – darunter 90 Prozent Frauen – leben mit ihren Kindern in Österreich. Mehr als die Hälfte von ihnen sind armutsgefährdet. Immer noch ist es schwer Beruf und Familie zu vereinbaren, da in vielen Orten Betreuungseinrichtungen fehlen. Meistens bleibt diese Aufgabe an den Frauen hängen. Klischeehafte Darstellungen von Frauen und Männern sind in allen Lebensbereichen präsent. Rollenklischees haben nachhaltige negative Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit.
Familie, Gesundheit und mehr Sicherheit
Selbst bestimmen. Das Recht von Mädchen und Frauen, über ihren Körper entscheiden zu können, muss stärker geschützt werden. Dazu braucht es zeitgemäße Bildung, gratis Verhütungsmittel und die Möglichkeit von Schwangerschaftsabbrüchen in allen öffentlichen Krankenanstalten. Gewalt verhindern. Staatlich finanzierte Einrichtungen und Beratungsstellen für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder sollen österreichweit ausgebaut werden. Schutz gewähren. Geschlechtsspezifische Fluchtgründe sollen nach UNHCR-Richtlinien festgelegt werden. Fakten: Die schwarz-blaue Regierung plant mit verpflichtenden Beratungsgesprächen einen Angriff auf die Fristenregelung. Jede fünfte Frau unabhängig von Bildungsstand, Einkommen und Alter ist in Österreich von körperlicher Gewalt betroffen und jede Dritte von sexueller Gewalt. Zwangsheirat, Menschenhandel oder Genitalverstümmlung führen dazu, dass 50% aller Geflüchteten Frauen sind. Geschlechterspezifische Fluchtgründe werden in erster Instanz kaum anerkannt.


Selbstverständlich unterstützen auch die Wimsbacher SPÖ-Frauen diese überparteiliche Initiative und rühren fleißig die Werbetrommel. Mit dabei auch Frauenvorsitzende Elisabeth Simharl (Bildmitte) und Bezirksfrauenvorsitzende LAbg. Roswitha Bauer (links im Bild). Unterstützt wurden beide von ihren Ehemännern Wolfgang Anzengruber und Neydhart Bauer. Allen ProtagonistInnen ist es enorm wichtig darauf hinzuweisen, dass möglichst viele Menschen ihre Unterschrift zu diesem Frauenvolksbegehren leisten.
Wie viele UnterzeichnerInnen braucht es?
Erste Hürde – Das Einleitungsverfahren:
Im ersten Schritt braucht es für ein erfolgreiches Volksbegehren 8.401 Unterstützungserklärungen. Damit ist das sogenannte „Einleitungsverfahren“ geschafft. Unterstützungswillige müssen bei den Nationalratswahlen wahlberechtigt sein, das bedeutet:
- österreichische Staatsbürgerschaft
- Vollendung des 16. Lebensjahres am Tag der Unterstützung
- kein Ausschluss vom Wahlrecht
Werden die notwendigen Unterstützungserklärungen erreicht, kommt es zum Eintragungsverfahren.
Eintragungsverfahren:
Sobald die notwendigen Unterstützungserklärungen erreicht wurden, gibt das Innenministerium einen Termin für das eigentliche Volksbegehren bekannt. Dann haben die BürgerInnen an acht aufeinanderfolgenden Tagen Zeit, ihre Unterstützung zu erklären.
Damit ein Volksbegehren erfolgreich ist und dem Nationalrat zur Behandlung weitergeleitet werden kann, sind 100.000 Unterschriften (inklusive allfälliger Unterstützungserklärungen) erforderlich.
Wie kann ich meine „Unterstützung erklären“
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Unterstützungerklärung abzugeben. Entweder auf der Gemeinde oder auch online – dafür ist eine Bürgerkarte erforderlich oder per „Handy-Signatur“.
- Der klassische Weg:
Einfach in eine beliebige Gemeinde mit einem amtlichen Ausweis gehen. Formular muss nicht mehr mitgebracht werden. - Der Online Weg:
Auf die Website des Innenministeriums gehen, anmelden (sofern Bürgerkarte vorhanden) und der Maske folgen.
Wir bedanken uns bereits jetzt bei allen, die uns bei unseren Anliegen unterstützen!